Schlager Magazin im Interview mit Wolkenfrei (Vanessa Mai)

VanessaMaiMusiker sagen oft, das zweite Album sei das schwerste. Wenn das erste erfolgreich war, gilt es das zu toppen. Wie ist es denn bei dir gewesen?

Ja, das stimmt. Man hat das im Kopf und spürt die Erwartungshaltung. Nicht nur bei den Fans, auch vom eigenen Umfeld. Und schließlich hat man selbst auch den Anspruch alles noch besser zu machen als beim ersten Mal. Aber das ist gut so: Dieser Ansporn war da und wir haben uns auch total lange Zeit gelassen für die neue Produktion. Wir haben ja anderthalb Jahre an dem Album gearbeitet und haben uns gegenseitig manchmal bis zur Weißglut getrieben. Unsere Texter, die Komponisten, unsere Produzenten, wir alle mussten da durch – aber das Ergebnis ist ja sehr gut geworden. Davon bin ich überzeugt und natürlich hoffe ich auch, dass es bei den Fans gut ankommt und sie es genauso sehen.

Du stehst ja jetzt noch mehr im Mittelpunkt, als bei dem ersten Album, wenn du jetzt praktisch alleine Wolkenfrei darstellst. Das heißt, die Fans identifizieren die Texte und die Songs noch mehr mit deiner Person. Ist es für dich schwieriger damit?

Es ist eigentlich viel leichter. Ich konnte mich von den Texten her viel mehr einbringen als bei dem ersten Album. Ich kann mich viel mehr mit diesen Texten identifizieren und daher denke ich, dass es nach außen hin spürbar sein wird und noch authentischer ist. Das werden auch die Fans merken.

Hast du einen besonderen Lieblingssong auf dem Album?

(Lachen) Das war beim ersten Album so und das ist jetzt so: Für jede Stimmung gibt es für mich den richtigen Song. Ich höre mir – je nachdem wie ich mich fühle – mal den einen und mal den anderen Titel gern an. Das ganze Album ist sehr facettenreich geworden, noch viel mehr als beim ersten Mal. Ich hab mehrere Lieblingssongs – je nach Stimmung.

Wie du schon sagst, es ist sehr facettenreich geworden. Das heißt von den Steeldrums, wie bei „Sommerliebe“, über klassischen Fox, Electro-Beats bis hin zu sehr schlagerähnlichen und balladenhaften Songs. Wobei einem schon auffällt, dass viel Dance-Musik dabei ist. Beatdrops bei „Wolke 7“ oder bei „Wachgeküsst“ hört man die 80er und 90er Jahre mit den typischen Keyboards und Gitarren raus. Man kann eigentlich gar nicht mehr von einem Schlageralbum reden…

Wir haben bewusst diesen 80er und 90er Jahre-Stil noch mehr ausgearbeitet, weil das auch beim ersten Album den Fans so gefallen hatte. Aber ich denke, dass der Schlager sich ja gerade in jüngster Zeit enorm entwickelt hat. Es hat sich einiges getan in den letzten Monaten und in den letzten Jahren. Ob das durch eine Helene Fischer oder Andrea Berg war. Ich denke auch, dass die Leute in dieser Beziehung viel offener sind und dass es gar nicht mehr so diese Grenzen gibt. Ich finde es auch schade, wenn Musikstile so extrem eingegrenzt werden und ich finde es schön, wenn wir vielleicht damit auch neue Akzente setzen. Sich mal etwas trauen und mal über die klassischen Grenzen des Schlagers zu gehen.

Wie hast du dich denn auf die Aufnahmen vorbereitet? Hast du irgendwelche Stimulanzen, um in der Stimmung zu sein, die der Song bei der Aufnahme braucht? Wenn du im Winter allein im Studio bist und es schneit draußen und du nimmst so etwas wie „Südseewind auf der Haut“ auf… Manche Künstler machen das mit Licht, Alkohol oder Drogen. Hast du irgendwelche Vorbereitungen um dich einzustimmen?

Meine Droge ist auf jeden Fall schon mal Schokolade. Das ist ganz wichtig, wenn wir lang aufnehmen, kann ich damit gut durchhalten. Nein, also ich kann mich da gut hineinversetzen in den Song. Wenn ich ihn singe, dann lebe ich ihn, dann gehen auch die Bilder in meinem Kopf los und ich glaube, das ist auch das Entscheidende, wenn man einen Titel hört. Und so muss es bei den Zuhörern auch sein. Egal, wenn draußen Schnee liegt und ich mir dann Südseewind auf der Haut anhöre, muss ich mich da in diese Welt einfach mitnehmen lassen. Wenn man dieses Gefühl als Künstler beim Fan erreicht, hat man es richtig gemacht.

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